Minako Akane Stille...Die Nacht lag über den Dorf, der Mond beleuchtete die Baumwipfel, welche das Dorf umgaben. Stille...leises Knistern war zu hören, als würden die Bewohner die Öfen in dieser kalten Nacht heizen. Stille...leise Schritte waren zu vernehmen, etwas lautere Stimmen ertönten. Leise...blies der Wind die Straße entlang, fegte dem Mädchen mitten ins Gesicht. Ihr langes schwarzes Haar, welches zum Zopf gebunden war, peitschte durch die Luft. Leise...konnte sie die Schreie der Bewohner vernehmen. Das silbrige Licht des Mondes wurde von einem hellen Orange übertönt. Langsam...drehte das Mädchen ihren Kopf. Flammen loderten aus den Häusern. Fraßen sich durch das Holz. Viele Häuser waren bereits zusammen gefallen. Das Mädchen rümpfte die Nase. Ein beißender Geruch kam ihr entgegen. Der Geruch von verbrennendem Fleisch. Langsam...realisierte das Mädchen eine weitere Stimme. Lauter und viel Näher. Sie spürte den Griff um ihren Arm, der sie immer wieder versuchte nach hinten zu ziehen. Als sie einen Schritt nachgab viel ihr Blick auf ihr Schwert. Der lange Katana leuchtete an der Schneide noch immer, als hätte man ihn frisch aus der Schmiede gezogen. Das Gesicht des Mädchen würde blass. Was war passiert? Wieso brannte das Dorf, wieso stand sie reglos da? Die Hand um ihren Arm ließ los. Die Schreie wurden immer leiser, bis keine Menschenseele mehr am Leben war. In der Stille der Nacht hörte man nur noch das letzte Knistern der Flammen. "Minako!....Minako!" langsam hörte das Mädchen weitere Geräusche. Eine tiefe Stimme direkt neben ihr. Sie sah ein besorgte Gesicht, das gleichzeitig Furcht zeigte. Minako...so hieß das Mädchen, welches inmitten des Schlachtfeldes stand. 》Batsch!《 Ein lauter Knall...stechende Schmerzen die sich in der Wange des Mädchens ausbreiteten. Langsam hob das Mädchen die Hand und hielt sich die Wange. Der Schleier, welcher ihren Geist benebelt hatte, schien sich zu lüften. "Nein..." erklang ihre zaghafte Stimme. Innerhalb eines Bruchteils von Sekunden fiel ihr alles wieder ein. Sie hatte eine Mission bekommen, im Dorf der Kajuki sollte sie eine Assasination an einem Schwerverbrecher begehen. Zusammen mit einem weiteren Shinobi hatte sie das Dorf und den Mann aufgesucht. Gerade, als sie ihn zur Strecke bringen wollte, wurde sie von hinten angegriffen. Der Mann war nicht alleine gewesen; hatte das ganze Dorf auf seine Seite gebracht. Das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren kämpfte hart, doch nach kurzer Zeit wurde der zweite Shinobi bereits festgehalten. Allein gegen ein Dorf schien unmöglich, doch wollte das Mädchen nicht aufgeben. Sie schwang ihren Katana durch die Menge, spürte die Schmerzen der Wunden welche ihr zugefügt wurden. Immer wieder schrie sie auf, spürte immer weniger von ihrem Körper, bis ihr plötzlich ganz anders würde. Als ob sich eine Hand auf ihren Kopf legte, spürte sie, wie sich eine wohlige Wärme in ihr ausbreitete. Ihr ganzer Körper heizte sich auf, schien förmlich zu glühen, auch wenn es von außen nicht sichtbar war. Erneut wurde sie angegriffen, doch diesmal war alles andere. Sie blockierte geschickt den Schlag, wirbelte herum und schlug zu. Das Klirren der Schwerter hallte durch das Dorf, Funken sprühten auf, wo die Schwerter sich berührten. Und schließlich begann der Katana des Mädchens zu glühen. Ungeachtet kämpfte das Mädchen weiter, nur das jeder künftige Schlag mit einem Feuerregen gesegnet war. Die Flammen schlugen in die Häusdächer ein, setzten das Holz in Brand. Bewohner des Dorfes begannen die Flammen löschen zu wollen doch nichts half. Im Gegenteil, schien das Wasser sie nur noch höher schlagen zu lassen. Alsbald fingen die ersten Bewohner an zu verbrennen, während das Schlachtfeld weiter ging, bis kein anderer mehr stand. Allein war das Mädchen, benebelt die Sinne. "Schnell, wir müssen hier weg, Minako!" Zurück in der Gegenwart erklang wieder die Stimme des Mannes. Ein kurzes Nicken ihrerseits und sie rannten los in den Wald. Es würde nicht lange dauern, bis andere Dörfer auf den Brand aufmerksam, und der Palast die ersten Aufklärer schicken würden. Minako rannte und rannte, sie hatte schon längst den Überblick verloren. Auch das sie den anderen Shinobi verloren hätte, realisierte sie erst, als sie erschöpft auf einer Lichtung zusammen brach.